💬 Übung: Der liebevolle innere Dialog
- Thomas Laggner
- 18. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
🎯 Ziel:
Teilnehmer:innen erfahren, wie sie den inneren Kritiker durch die Haltung eines wohlwollenden, inneren Gegenübers ersetzen können. Sie lernen, sich selbst zugewandt, freundlich und regulierend zu begegnen – besonders in belastenden Situationen.

🧱 Aufbau der Übungseinheit (ca. 40–60 Minuten)
🔶 1. Einführung (5–10 Minuten)
„Wie wir mit uns sprechen, bestimmt, wie wir fühlen. Viele Menschen haben einen inneren Kritiker – aber nur wenige kultivieren eine innere freundliche Stimme.“
Kurze theoretische Klärung:
Der innere Kritiker entsteht meist als Schutzstrategie
Doch in schwierigen Situationen verstärkt er Scham und Rückzug
Der liebevolle innere Dialog kultiviert einen neuen Umgang – ähnlich dem eines guten Freundes, Mentors oder Elternteils
✍️ 2. Journaling-Übung: Dialog mit dir selbst (15 Minuten)
Anleitung (laut oder schriftlich geben):
Erinnere dich an eine Situation, in der du dich überfordert, unsicher, schuldig oder wertlos gefühlt hast.
Notiere zuerst:❗ Was hat dein innerer Kritiker damals gesagt? (z. B. „Du bist zu empfindlich.“, „Du hast es vermasselt.“)
Dann wechsel die Perspektive:
✨ „Stell dir vor, ein liebevoller innerer Freund – oder dein mitfühlendes Selbst – spricht zu dir…“✏️ Schreibe diesen inneren Dialog weiter mit den Sätzen:
„Ich sehe dich…“
„Ich bin für dich da…“
„Ich liebe dich – auch mit deiner Unsicherheit / deinem Schmerz / deinem Fehler…“
„Du darfst fühlen, was du fühlst…“
❤️ 3. Körperübung (optional, 5 Minuten)
„Hand aufs Herz – Atem in Verbindung“
Lege die rechte Hand aufs Herz (oder beide Hände)
Atme 3–5 bewusste Atemzüge: „Ein – für mich … Aus – für dich“
Wiederhole innerlich:
„Ich darf gut zu mir sein.“„Ich bin auf meiner Seite.“
→ Die körperliche Geste unterstützt die emotionale Integration der Worte.
👥 4. Austausch in Kleingruppen (10–15 Minuten)
Fragen für die Runde:
Was hat sich verändert, als du vom inneren Kritiker zur mitfühlenden Stimme gewechselt bist?
Wie hat sich dein Körper dabei angefühlt?
Was war überraschend oder berührend?
🌱 5. Abschlussrunde (Plenum)
„Welchen Satz nimmst du heute mit – als Erinnerung an deinen liebevollen inneren Dialog?“
Beispielhafte Sätze von Teilnehmer:innen:
„Ich darf Fehler machen und trotzdem dazugehören.“
„Ich bin nicht meine Kritik – ich bin mein Mitgefühl.“
„Ich bin genug – auch wenn ich zweifle.“
📌 Hinweise für dich als Trainer:
Betone: Es geht nicht darum, „positiv zu denken“, sondern ehrlich mitfühlend zu sein.
Lade ein, den inneren Kritiker nicht zu bekämpfen, sondern als überforderten Anteil liebevoll wahrzunehmen.
Der Körper hilft, die Worte zu verankern.