top of page

💬 Übung: Der liebevolle innere Dialog

🎯 Ziel:

Teilnehmer:innen erfahren, wie sie den inneren Kritiker durch die Haltung eines wohlwollenden, inneren Gegenübers ersetzen können. Sie lernen, sich selbst zugewandt, freundlich und regulierend zu begegnen – besonders in belastenden Situationen.


🧱 Aufbau der Übungseinheit (ca. 40–60 Minuten)


🔶 1. Einführung (5–10 Minuten)

„Wie wir mit uns sprechen, bestimmt, wie wir fühlen. Viele Menschen haben einen inneren Kritiker – aber nur wenige kultivieren eine innere freundliche Stimme.“

Kurze theoretische Klärung:

  • Der innere Kritiker entsteht meist als Schutzstrategie

  • Doch in schwierigen Situationen verstärkt er Scham und Rückzug

  • Der liebevolle innere Dialog kultiviert einen neuen Umgang – ähnlich dem eines guten Freundes, Mentors oder Elternteils


✍️ 2. Journaling-Übung: Dialog mit dir selbst (15 Minuten)

Anleitung (laut oder schriftlich geben):

  • Erinnere dich an eine Situation, in der du dich überfordert, unsicher, schuldig oder wertlos gefühlt hast.

  • Notiere zuerst:❗ Was hat dein innerer Kritiker damals gesagt? (z. B. „Du bist zu empfindlich.“, „Du hast es vermasselt.“)

Dann wechsel die Perspektive:

„Stell dir vor, ein liebevoller innerer Freund – oder dein mitfühlendes Selbst – spricht zu dir…“✏️ Schreibe diesen inneren Dialog weiter mit den Sätzen:
  • „Ich sehe dich…“

  • „Ich bin für dich da…“

  • „Ich liebe dich – auch mit deiner Unsicherheit / deinem Schmerz / deinem Fehler…“

  • „Du darfst fühlen, was du fühlst…“


❤️ 3. Körperübung (optional, 5 Minuten)

„Hand aufs Herz – Atem in Verbindung“

  • Lege die rechte Hand aufs Herz (oder beide Hände)

  • Atme 3–5 bewusste Atemzüge: „Ein – für mich … Aus – für dich“

  • Wiederhole innerlich:

    „Ich darf gut zu mir sein.“„Ich bin auf meiner Seite.“

Die körperliche Geste unterstützt die emotionale Integration der Worte.


👥 4. Austausch in Kleingruppen (10–15 Minuten)

Fragen für die Runde:

  1. Was hat sich verändert, als du vom inneren Kritiker zur mitfühlenden Stimme gewechselt bist?

  2. Wie hat sich dein Körper dabei angefühlt?

  3. Was war überraschend oder berührend?


🌱 5. Abschlussrunde (Plenum)

„Welchen Satz nimmst du heute mit – als Erinnerung an deinen liebevollen inneren Dialog?“

Beispielhafte Sätze von Teilnehmer:innen:

  • „Ich darf Fehler machen und trotzdem dazugehören.“

  • „Ich bin nicht meine Kritik – ich bin mein Mitgefühl.“

  • „Ich bin genug – auch wenn ich zweifle.“


📌 Hinweise für dich als Trainer:

  • Betone: Es geht nicht darum, „positiv zu denken“, sondern ehrlich mitfühlend zu sein.

  • Lade ein, den inneren Kritiker nicht zu bekämpfen, sondern als überforderten Anteil liebevoll wahrzunehmen.

  • Der Körper hilft, die Worte zu verankern.

bottom of page