DAS SETTING IN DER PERSONZENTRIERTEN LEBENSBERATUNG
- Thomas Laggner
- 29. März
- 2 Min. Lesezeit
Grundlagen, Vereinbarungen und therapeutische Entwicklungen
Einleitung Das Setting, also der äußere und innere Rahmen der Personzentrierten Lebensberatung, ist entscheidend dafür, dass die zentralen Grundhaltungen nach Carl Rogers – Echtheit, bedingungslose Wertschätzung und empathisches Verstehen – voll zur Wirkung kommen können. Lebensberater:innen schaffen dabei bewusst einen Rahmen, der Sicherheit, Vertrauen und Freiheit bietet, in dem sich die Klient:innen offen und ehrlich entfalten können.
Der Anfang: Das Erstgespräch Das Erstgespräch steht unter dem Anspruch, die Klient:innen in ihrer Ganzheit zu verstehen und willkommen zu heißen. Klient:innen kommen häufig mit Unsicherheit, Ängsten oder Hemmungen zum ersten Termin. Lebensberater:innen sorgen daher für eine Atmosphäre des Respekts und der vorbehaltlosen Akzeptanz.
Wichtig hierbei ist, dass Klient:innen Raum gegeben wird, ihre Anliegen frei und in ihrem eigenen Tempo auszudrücken. Die Aufgabe der Lebensberater:innen ist es, empathisch zuzuhören, echte Präsenz zu zeigen und keinerlei Druck oder Bewertung auszuüben.

Prinzipien des Erstgesprächs:
Klient:innen uneingeschränkt Raum und Zeit bieten
Verständnis und Akzeptanz von Beginn an deutlich zeigen
Sich als Begleiter:innen auf Augenhöhe positionieren
Vereinbarungen: Klarheit schaffen Vereinbarungen bezüglich Ort, Zeit, Frequenz und Honorar sind essenzielle Elemente des Beratungsprozesses. Diese Absprachen dienen nicht nur organisatorischen Zwecken, sondern sind bereits ein aktiver Teil der Beratungsbeziehung. Lebensberater:innen legen Wert darauf, dass diese Vereinbarungen klar, verständlich und transparent gestaltet sind und stets im Einvernehmen getroffen werden.
Prinzipien der Vereinbarungen:
Klarheit, Transparenz und Verlässlichkeit herstellen
Aktive Einbindung der Klient:innen in die Entscheidungsfindung
Verhandelbarkeit und Anpassbarkeit sicherstellen, um auf Bedürfnisse individuell einzugehen
Entwicklungen: Vertiefung und Wachstum In der mittleren Phase der Beratung erleben Klient:innen häufig eine zunehmende Selbstexploration und Selbsterkenntnis. Im geschützten Rahmen der personzentrierten Beziehung können sie bislang verborgene oder verdrängte Gefühle und Gedanken sicher erforschen.
Lebensberater:innen fördern diesen Prozess durch eine kontinuierliche Haltung der Empathie, Echtheit und Wertschätzung. Durch die wachsende Vertrautheit entsteht eine besondere Beziehung, die von gegenseitiger Offenheit und tiefer Verbundenheit geprägt ist.
Prinzipien der Entwicklungsphase:
Stabilität und emotionale Sicherheit im Beratungsprozess gewährleisten
Klient:innen bei tieferer Selbsterfahrung unterstützend begleiten
Förderung der Selbstakzeptanz und Selbstverantwortung der Klient:innen
Abschlüsse: Autonomie respektieren Der Abschluss der Lebensberatung liegt idealerweise in der Initiative der Klient:innen. Er wird dann sinnvoll, wenn Klient:innen erkennen, dass sie neue Handlungsspielräume gewonnen haben oder ihr inneres Wachstum deutlich spüren. Lebensberater:innen achten darauf, Abschlüsse wertschätzend und bewusst zu gestalten und gleichzeitig respektvoll zu hinterfragen, ob der Zeitpunkt dafür passend ist.
Prinzipien des Abschlusses:
Die Initiative zum Abschluss bei den Klient:innen belassen
Bewusste, wertschätzende und respektvolle Gestaltung des Abschieds
Prüfung der Sinnhaftigkeit des Abschlusses im Rahmen eines authentischen Dialogs
Fazit: Ein klares und empathisch gestaltetes Setting ist essenziell für erfolgreiche, wachstumsfördernde Personzentrierte Lebensberatung. Lebensberater:innen schaffen bewusst Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten, die Klient:innen zu neuer Selbstentdeckung und nachhaltigem Wachstum führen. Im Mittelpunkt steht stets die bedingungslose Achtung vor der Autonomie und der individuellen Entwicklung der Klient:innen.