Workshop: Kränkung
- Thomas Laggner

- vor 18 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Wir erleben eine Gruppe, die sich durch persönliche Geschichten langsam in ein gemeinsames Feld hineinfindet:
Kränkung, Verletzbarkeit, Enttäuschung, Grenzen, Rollen, Beziehungsmuster und Reifung.
Der Workshop kreist um ein zentrales menschliches Grundthema:
Wie reagieren wir, wenn wir verletzt werden – und wie verwandeln wir diese Erfahrungen in Reife und Beziehungskompetenz?
🧩 Die großen Themenfelder

1. Kränkung als alltägliches Beziehungsgeschehen
Wir hören Beispiele aus Partnerschaft, Familie, Nachbarschaft, Arbeit. Die Gruppe zeigt: Kränkung ist ein sozialer Schmerz und wirkt wie ein körperlicher Schmerz. Sie entsteht dort, wo Erwartungen, Bilder und Zuschreibungen brechen.
2. Enttäuschung als heilsamer Prozess
Ein starkes Motiv: Ent-Täuschung bedeutet, eine Illusion hinter sich zu lassen. Damit entsteht oft eine neue Klarheit. Viele Erkenntnisse entstehen im Moment, in dem jemand bemerkt: „Ich habe mich getäuscht – und jetzt sehe ich klar.“
3. Grenzen, Rollen, Verantwortung
Mehrere Beispiele zeigen, wie Menschen sich festfahren:
Führungsrollen, die überlasten
Mitarbeiter:innen, die Erwartungen nicht tragen
Eltern, Großeltern, Partner:innen, die alte Loyalitäten verteidigen
Nachbarschaftskonflikte, die durch Missverständnisse eskalieren
Kränkung führt zu Abgrenzung, aber auch zu Rollenkonflikten. Immer wieder taucht die Frage auf: „Was ist meines – und was gehört dem anderen?“
4. Selbstachtung und Loslassen
Im Workshop entsteht ein reifer Gedanke: Nicht alles muss verziehen werden – aber vieles kann losgelassen werden. Loslassen schützt Würde, Präsenz, Selbstachtung. Mehrere Personen schildern innere Wachstumsprozesse, die genau daraus entstehen.
5. Narzissmus, Empathie und Macht
Wir hören unterschiedliche Formen von Kränkung:
narzisstische Partner
manipulative Vorgesetzte
entwertende Kollegen
Menschen, die Schuldumkehr betreiben
Personen, denen jeder Respekt fehlt
Gemeinsames Muster:Starke äußere Figuren treffen auf verletzbare innere Anteile.Und umgekehrt.
6. Teamdynamiken & Organisationen
Ein großes Thema:Wie Kränkungen ganze Systeme blockieren.Ein Beispiel:Eine Pflegedienstleiterin kämpft mit einer spaltenden Primaria,fehlender Unterstützung, emotionalen Zumutungen und Grenzüberschreitungen.
Der Workshop zeigt:Kränkung ist nie nur individuell – sie ist immer systemisch.
7. Somatische Marker & Körperwissen
Ein philosophisch-psychologisches Element wird eingebracht:
der Körper zeigt Wahrheit
Kränkungen verkörpern sich
somatische Marker geben Orientierung
Gesundheit zeigt sich im Gefühl von Stimmigkeit
Die Gruppe erlebt, dass Wissen und Körperresonanz zusammengehören.
8. Personzentrierte Haltung als Transformationskraft
Ein roter Faden des Workshops:Das personzentrierte Dreieck wirkt:
Präsenz
Empathie
bedingungsfreie Wertschätzung
Es entsteht spürbar im Raum.Das Zuhören selbst verändert – ohne Methode.
9. Energie, Resonanz, innere Räume
Einige Beiträge öffnen philosophische Ebenen:
Energiearbeit
tibetische Medizin
Körper–Geist–Seele-Verbindungen
Information jenseits von Sprache
Das erweitert das Verständnis von Kränkung auf energetische Spuren im Menschen.
10. Gesellschaftliche und politische Dimension
Kränkungen als Spiegel größerer Systeme:
Schule
Medizin
Wirtschaft
Psychiatrie
soziale Rollen
Machtverhältnisse
Der Workshop zeigt, dass wir politische Wesen sind –auch in Beratung und Therapie.
🎯 Essenz
Wir haben gemeinsam erfahrbar gemacht:
Kränkung ist ein Beziehungsschmerz. Enttäuschung ist ein Reifungsprozess. Grenzen sind ein Akt der Selbstachtung. Und Entwicklung entsteht, wenn jemand uns wahrnimmt.


