Was bedeutet Perfektion wirklich?
- Thomas Laggner
- 20. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Mai
Ein Wort mit alten Wurzeln, tiefen Bedeutungen und neuen Perspektiven
Der Ursprung: Vollendung statt Makellosigkeit
Wir sprechen oft von „perfekter Arbeit“, einer „perfekten Beziehung“ oder gar dem „perfekten Leben“. Doch selten fragen wir uns: Was heißt Perfektion eigentlich?
Die Spur führt ins Lateinische:
„per“ – durch, vollständig
„facere“ – machen, tun
Aus „perficere“ wurde „Perfektion“ – im ursprünglichen Sinne: etwas ganz machen, es vollenden, zur Stimmigkeitführen.
Perfectio – das lateinische Hauptwort – bedeutete einst: Vollendung, Erfüllung, Ausführung.

Aristoteles, Theologie und Moderne:
Eine Bedeutungsreise
In der Philosophie der Antike war Perfektion kein Idealbild, sondern eine Entwicklung: Aristoteles sprach vom „Telos“, dem inneren Ziel eines Wesens. Perfekt war, wer sich selbst entsprach.
Auch die christliche Theologie übernahm diesen Gedanken – und verstand Perfektion als moralische Entfaltung, als Nähe zur göttlichen Ordnung.
Doch ab der Neuzeit änderte sich die Perspektive:
von der inneren Reife
zur äußeren Fehlerfreiheit
Heute wird Perfektion oft mit Makellosigkeit verwechselt – ein Anspruch, der Druck erzeugt und uns von uns selbst entfernt.
Psychologisch betrachtet: Geschenk oder Falle?
In der psychotherapeutischen Praxis begegnet uns Perfektionismus immer wieder als zweischneidiges Schwert:
Stimulanz-Typ: Er sieht Perfektion als Antrieb, sich zu entwickeln, Neues zu wagen.
Dominanz-Typ: Er strebt nach Klarheit, Kontrolle, dem perfekten Ergebnis.
Balance-Typ: Er sehnt sich nach Stimmigkeit, innerem Frieden, Ganzheit.
Doch oft wird aus dem gesunden Streben nach Entwicklung ein innerer Kritiker, der nie zufrieden ist – und das Selbst ständig bewertet.
Was einst ein Weg zur Ganzheit war, ist heute oft ein Kampf gegen sich selbst.
Eine Einladung zur Umdeutung
Was wäre, wenn Perfektion nicht bedeutet, fehlerfrei zu sein?
Was, wenn sie stattdessen meint:
dir selbst treu zu bleiben
dein Wesen zu entfalten
ein Leben zu führen, das zu dir passt
Vielleicht liegt wahre Perfektion nicht im „Perfektsein“ – sondern im authentischen Werden.
Ich werde mehr ich selbst.Ich wachse in meine eigene Stimmigkeit hinein.
Fazit: Perfektion als Prozess, nicht als Zustand
Perfektion darf wieder das werden, was sie einmal war: ein Weg zur Ganzheit. Keine Jagd nach Fehlerfreiheit – sondern eine Einladung zur Selbstwerdung.
3. Leserführung mit LIM-Ansprache
🧘 Balance-Typ: "Was wäre, wenn du nichts mehr beweisen musst – sondern einfach du sein darfst?"
🔥 Stimulanz-Typ: "Stell dir vor, Perfektion ist ein Abenteuer – nicht ein Ziel."
🧭 Dominanz-Typ: "Entscheide dich, Perfektion neu zu definieren – aus deiner eigenen Mitte heraus."
4. FAQ-Box:
Was ist die ursprüngliche Bedeutung von Perfektion?
Sie stammt vom lateinischen „perficere“ – etwas vollenden, zur Ganzheit bringen.
Ist Perfektionismus etwas Schlechtes?
Nicht per se – er kann Antrieb sein. Doch wenn er zum inneren Kritiker wird, der nie zufrieden ist, kann er belasten.
Wie kann ich meinen Perfektionismus loslassen?
Indem du lernst, deine eigenen Maßstäbe zu hinterfragen – und dich selbst in deiner Unvollkommenheit anzunehmen.
Was hilft, um wieder mehr innere Stimmigkeit zu finden?
Reflexion, Gespräche, therapeutische Begleitung und ein liebevoller Blick auf dich selbst.
Gibt es Unterstützung bei perfektionistischen Gedanken?
Ja – psychotherapeutische Gespräche können helfen, den inneren Druck zu verstehen und neue Wege zu finden.
5. Schlussimpuls / Call-to-Resonance
Welche Zeile ist heute bei dir geblieben?Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, deinen eigenen Maßstab zu finden.
Wenn du das Gefühl hast, der Druck des Perfektseins bestimmt dein Leben – sprich darüber. In einem geschützten Raum kann Neues entstehen.
📍 Praxisadressen:
2442 Unterwaltersdorf, Wienerstrasse 17
2340 Mödling, Enzersdorferstrasse 5/1/5
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