Ein achtsamer Weg zurück zu dir
- Thomas Laggner

- vor 19 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Übung zur Kränkungsverarbeitung
Diese Übung führt dich Schritt für Schritt durch den inneren Raum einer Kränkung. Sie stärkt Selbstkontakt, Selbstmitgefühl und innere Ordnung. Du kannst sie allein durchführen oder in der Begleitung einsetzen.

1. Ankommen
Setz dich bequem hin.Atme ein paarmal ruhig ein und aus. Spüre deinen Körper. Spüre die Schwere, die Auflagepunkte, den Rhythmus des Atems.
Sag innerlich:Ich bin hier.Ich bin sicher. Ich darf fühlen, was ich fühle.
2. Die Kränkung benennen
Erinnere dich an eine konkrete Situation. Eine Szene, die dich verletzt hat. Ein Satz. Ein Blick. Ein Verhalten.
Formuliere den Kern in einem einfachen Satz: Das hat mich gekränkt, weil …
Sprich ihn laut oder leise. Erlaube dir Ehrlichkeit.
Wir holen die Kränkung aus dem Schatten ins Licht.
3. Das Gefühl wahrnehmen
Was spürst du in deinem Körper. Enge. Druck. Hitze. Kälte. Schwere.
Benenn es. Las es da sein.
Frag dich: Wo sitzt die Kränkung in mir. Welche Form hat sie. Welche Farbe.
Wir schaffen inneren Kontakt, ohne zu bewerten.
4. Die Botschaft der Kränkung
Jede Kränkung trifft eine wunde Stelle. Frag dich:
Was hat die Situation in mir berührt. Welcher Wert wurde erschüttert. Welche Sehnsucht blieb unerfüllt. Welche Hoffnung wurde enttäuscht.
Sag dir selbst: Ich erkenne, was in mir schmerzt.
5. Die Perspektive öffnen
Stell dir den anderen Menschen vor.Nicht um zu entschuldigen.Nur um zu verstehen.
Welche Geschichte könnte er haben. Welche Überforderung. Welche Blindheit. Welche Angst.
Sag dir: Ich sehe den Menschen hinter dem Verhalten.
Das löst nicht den Schmerz. Aber es entlädt die Wucht.
6. Dein Schutz und deine Grenze
Frag dich:Was brauche ich, damit ich mich sicher fühle. Welche Grenze ist sinnvoll. Was will ich für mich klären.
Sag dir: Ich darf mich schützen. Ich darf Grenzen setzen.
Kränkungen sind Hinweise auf notwendigen Selbstschutz.
7. Die innere Entlastung
Schließ die Augen. Stell dir die Kränkung als Form vor. Eine Last, ein Stein, ein dunkler Fleck.
Atme ein. Atme ruhig aus.
Mit jedem Ausatmen löst sich ein Teil davon. Du musst nichts wegdrücken. Du lässt los, was nicht mehr zu dir gehört.
Sag dir: Ich lasse die Last zurück, Schritt für Schritt.
8. Selbstmitgefühl aktivieren
Lege eine Hand auf deine Brust.Oder auf deinen Bauch.Spüre die Wärme.
Sag zu dir: Ich sehe meinen Schmerz. Ich bin an meiner Seite.Ich verdiene Achtung und Zuwendung.
Selbstmitgefühl heilt, was andere verletzt haben.
9. Entscheidung für deinen Weg
Frag dich:Welcher nächste kleine Schritt tut mir gut.
Ein Gespräch. Eine Grenze. Ein Ausatmen. Eine Pause. Ein Stück Wahrheit.
Sag dir: Ich gestalte meinen Weg weiter. Kränkungen definieren mich nicht.
10. Abschluss
Atme noch einmal tief ein und aus.Spüre deinen Körper. Spüre die Klarheit. Spüre die Selbstverbindung.
Sag innerlich: Ich bin wieder bei mir.Ich gehe gestärkt weiter.


